Kriminell gut ist sie, die Lesung mit Udo Wachtveitl. Der Zuhörer wird zurückversetzt in die 20er und 30er Jahre. In das Bayern von Inspektor Kajetan aus Robert Hültners Romanen. Ein Bayern, in dem es zwar für "an Haftbefehl net langt, für a boar Fotz'n ollawei", ein Bayern, in dem die Leute "an Kommunion denken, wenn sie das Wort Kommunismus hören". Kleine
Dörfer und die Stadt werden im "Mörderischen Bayern" lebendig. Heimlicher Star der Lesung ist die ungewöhnliche Musik, die mit fantastischen und fantasievollen Tönen die Geschichte noch spannender macht. Alexandra Lutzenberger (Landsberger Tagblatt)
... Zu hören war hoch stehende Literatur weit über das bei Krimis Übliche
hinaus - Theater, Musik, Comedy: ein modernes Gesamtkunstwerk.
(Frankenpost)
Bei Lesung kommts auf die Täter an
Kaum jemand wäre besser geeignet als der zuweilen selber ordentlich
grantelnde Münchner ‚Tatort'-Kommissar und seine musikalische
Begleit-Kampftruppe, dem Publikum ein derart ‚Mörderisches Bayern' zu
servieren. Richtig intensiv (und saukomisch) wird's aber, wenn Posaunist
Sebastiano Tramontana die Luft aus seinem Instrument heraus lässt:
Irrwitzige Flüge fetter Hummeln werden da intoniert, taumelnde Tanz-bodenmusik oder auch mal bloß heiße, herausgeächzte Luft. Percussionist Erwin Rehling lässt dazu bei Bedarf ein paar penetrante Grillen zirpen, und Andreas Koll (Akkordeon), Komponist dieser ‚mörderischen' Klänge, fasst das Geschehen in merkwürdigste Quetsch-laute, Hans Kriss liefert die Zwischentexte. Die Zuhörer waren fasziniert von diesem gelungenen Wechselbad aus Musikalischer Anarchie und handfestem Totschlag und spendeten begeisterten Applaus. Es kommt eben auf die ‚Täter' an, nicht aufs Ermittlungsergebnis. ..." Thomas Lochte (Weilheimer Tagblatt)
Fast zwei Stunden ohne Pause dicht und fesselnd. Vorschlag an die von
Finanzkrisen gebeutelte ARD: Den nächsten Münchner ‚Tatort' gestaltet
Wachtveitl alleine, liest alle Rollen, ist sein eigener Regisseur - und bringt zur Unterstützung nur sein bewährtes Team mit. (Weilheimer SZ)
Bayrischer Bulle trifft auf windigen Sizilianer
Der Vortrag des Schauspielers und Krimispezis Udo Wachtveitl ist grandios. Live besser als in jedem seiner "Tatort"-Krimis im Fernsehen findet er für jede Figur den denkbar treffendsten Ausdruck und Tonfall und das nahtlos bei mehr als einem Dutzend verschiedener Figuren. Wachtveitl, ..., hat einen kongenialen Gegenspieler: Sebastiano Tramontana. Posaune, Stimme und musikalisch komisches Allroundtalent, scheint der Sizilianer aus einem Fellini Film entsprungen zu sein. Zusammen mit Andreas Koll am Akkordeon und Erwin Rehling am Schlagzeug kitzeln sie aus einem vielstimmigen Instrumentarium typische Sounds der 20er Jahre, aber auch den heimischen Dreivierteltakt-Dreher, polyrhythmisches Kuhglocken-gebimmel oder einen gepfurzten Kuss. Dass dies nicht zur Klangillustration verflacht liegt an der persiflierenden Distanz und der gekonnten Übertreibung. Zwischentexte zur Einordnung der Fragmente liefert Hans Kriss. Der spannende Abend bewegt sich irgendwo zwischen musikalisch-szenischer Lesung, Hörspiel und Kopfkino. Dabei wird nicht nach Aufklärung der Fälle gefragt, vielmehr wird die übliche Krimi-Dramaturgie gegen den Strich gebürstet. Literatur vital, ein mörderischer Spaß und eine rund Sache. Chapeau! (Heilbronner Stimme)